„Wir fahren Orte der Demokratie in Hannover und Umgebung ab.“ So der Plan des 25. Projekts der Projektwoche der RICARDA! Doch, sie fahren natürlich nicht mit dem Auto oder der Bahn. Es muss schließlich auch etwas Sportliches dabei sein. Darum findet das Projekt mit dem Fahrrad statt. Laut Herrn von Boetticher ist das eine willkommene Abwechslung: „Ich würde ganz gerne Radfahren, weil ich es sehr gerne mache und der Wunsch aus der Schülerschaft, dass wir mehr praktische Projekte anbieten und nicht nur verkopfte Sachen, glaube ich auch da war.“ Das deckt sich auch mit dem, was wir von den Projektteilnehmenden aus den Jahrgängen 8 bis 13 erfahren haben. So sagt Meret B. aus dem Projekt, dass sie etwas machen wollte, bei dem man etwas unternimmt, an die frische Luft kommt und nicht nur im Klassenraum sitzt.
Doch das Lernen darf bei so etwas natürlich nicht fehlen. Herr Vajen, ein begeisterter Geschichtslehrer, war laut Herrn von Boetticher dann „sofort mit drauf gesprungen und sagte: Mensch, dann könne er doch als Geschichtslehrer einen geschichtlichen Beitrag dazu liefern. So sind wir zu Zweit auf dieses Thema gekommen.“ Damit stand das Konzept.

Doch was sind die „Orte der Demokratie in Hannover“? Am Montag fuhren die Schülerinnen und Schüler am Maschsee entlang und schauten sich dort den Fackelläufer an. Dann führte die Tour zum Neuen Rathaus, weiter zum Landtag und endete schließlich am Denkmal der Göttinger Sieben. Damit waren sie dann am Ende des Tages insgesamt ungefähr 20 Kilometer gefahren. In der weiteren Woche fuhren sie zu zwei der sieben ehemaligen Konzentrationslager in Hannover: Nach Limmer und nach Ahlem.

Außerdem ist eine größere Tour zur Marienburg geplant. Eine Tour nach Bergen-Belsen fiel in der Projektwoche jedoch aus. Laut Herrn von Boetticher ist Bergen-Belsen „so weit weg, dass wir das mit der Truppe an einem Tag nur sehr schwer schaffen [können]“. Doch die Motivation der Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer scheint definitiv da zu sein. So tragen sie Fahrradbrillen, um professionell auszusehen und möglichst viele Fahrradtaschen, um immer etwas zum „Snacken“ dabei zu haben.

Insgesamt legen sie bei den Touren ungefähr 100 km zurück. Schade nur, dass das Stadtradeln schon vorbei ist! 

Fanny T. und Martha R.

Im Projekt „Radeln für Demokratie“ machten sich 26 Schülerinnen und Schüler aus Klasse 8 bis 13 sowie Herr von Boetticher und Herr Vajen auf, in Hannover und Umgebung wichtige Hot Spots der Geschichte unserer Stadt zu suchen. Während Landtag und Neues Rathaus zur Demokratie heute besucht wurden, gab der Besuch der Gedenkstätte Ahlem Einblick in die NS-Zeit in Hannover. „Ich wusste gar nicht, dass es in Hannover auch KZs gab“, war eine Reaktion. Nach zwei leichten Touren an den ersten beiden Tagen forderte die Strecke zur Marienburg und zurück mit 64 km und mehreren Steigungen schon mehr. Der Versuch spontan als Schauspieler in die Dreharbeiten der Netflix-Serie Maxton Hall einzusteigen, wurde jedoch von der Security am komplett abgesperrten Burgberg abgewiesen. Dafür gab es ein Picknick an der Leine mit Blick auf die Marienburg und eine freudige Begegnung mit der Wandergruppe von Frau Wagener, die zufällig auch in der Gegend war. Von der Begegnung mit Pferden, Schafen, Rehen und Bibern ganz zu schweigen. Eine besondere Herausforderung war die Fahrt nach Bergen-Belsen am Donnerstag, die von den fittesten Projektteilnehmern mit Herrn von Boetticher unternommen wurde. Dank flotter Fahrt konnte die Gedenkstätte ausgiebig besichtigt werden. Schon um 16:30 Uhr war die Truppe wieder in Hannover. Die Mitradler dieser Tour denken bereits über eine mehrtägige Fahrt mit Zelt nach. Es gibt also Fortsetzungspotential. 

Bastian Vajen

 

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner