An unserer Schule gibt es eine Lehrerin, die während der Projekttage kein Projekt leitet oder beaufsichtigt. Stattdessen hat sie Termine mit der Stadt, führt Gespräche mit Lehrkräften und arbeitet Aufgaben ab, die im normalen Schulalltag in den Hintergrund gerückt sind. Ich spreche natürlich von unserer Schulleiterin. Obwohl sie kein aktiver Teil der Projektwoche ist, hat sie viel zu tun, während die Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte der RICARDA! eine Auszeit vom Alltag haben.

Die Projektwochen an der Ricarda-Huch-Schule sind nicht neu. Es gibt den Beschluss, dass alle zwei Jahre eine Projektwoche stattfinden soll, doch Frau Behrens möchte dies gerne ändern: „Alle zwei Jahre eine Woche ist zu wenig.“ Deshalb gab es im letzten Schuljahr bereits Projekttage.
Doch auch das ist der Schulleiterin zu wenig. Sie sagt, dass man projektorientiertes Arbeiten auch in den regulären Unterricht übernehmen sollte. Der Grund: Nach den Projektwochen geht es zu schnell wieder in standardgemäßen Unterricht über. Demnach gestaltet sich, nach Frau Behrens, bislang der Alltag wie folgt: „Projektwoche, Haken dran. Und dann wieder Unterricht. Klassenfahrt, Haken dran. Eigentlich muss mehr wirklich organisch ineinander verwoben sein. Dann merken auch alle – an dieser Schule passiert was.“
Deshalb steht auch im Schulprogramm der RICARDA!, welches von den Gremien verabschiedet wurde: „Wir erhöhen in allen Jahrgangsstufen systematisch den Anteil projektorientierten Lernens und Arbeitens. Dafür werden sowohl vorhandene Konzepte als auch neue Formate wie z. B. Freiday, Sixpack etc. auf Passung und Auswirkungen geprüft.“ Damit der Unterricht nicht in der monotonen, allzu vertrauten Routine wieder entsteht.

Und hierbei kommt die Meinung der Schülerinnen und Schüler natürlich nicht zuletzt. So sind viele Projekte aus den Projekttagen des letzten Schuljahres bestehen geblieben. Dadurch bleibt der Fokus auf Demokratie und Vielfalt erhalten, obwohl das Motto dieses Jahres, mit „RICARDA! hält zusammen“, etwas offener gefasst ist. Laut Frau Behrens kann man durch das Motto gut heraushören: „Was wollt ihr eigentlich, was wollen wir und was machen wir schon?“ Dies funktioniert laut Frau Behrens vor allem gut bei Aktivitäten wie Kochen, Backen oder Fahrradfahren, also bei Sachen, bei denen man gemeinsam Zeit verbringt. Damit sind wir bei einem weiteren wichtigen Aspekt der Projektwoche: Der Stärkung der Gemeinschaft. Die Projektwoche soll die verschiedenen Jahrgänge und somit alle Schülerinnen und Schüler der RICARDA miteinander verbinden und die Schulgemeinschaft stärken.

Somit würde Frau Behrens, wenn sie an einem Projekt teilnehmen oder es leiten könnte, eines „mit Herz und Bewegung machen, statt immer nur mit dem Kopf, denn ich glaube: Der Kopf kommt so oder so dazu.“ 

Fanny T. und Martha R.

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