Am Tag trifft ein Mensch bis zu 35.000 Entscheidungen. Die Auswahl der Wahlmethode kann das Ergebnis der Wahl massiv beeinflussen. Besonders interessant sind Entscheidungen bei politischen Wahlen. Wie kann man sichergehen, dass eine Wahl tatsächlich gerecht abläuft? Wann ist eine Wahl fair? Und wie kann bei einer Wahl der absolute Sieger hervorgehen?
Mit diesen Themen haben wir uns auf dem Hannoverschen Mathematikturnier in Kooperation mit der Universität Bonn beschäftigt. Wir: Das sind Joe, Alexi, Alexandra, Eliane und Yamina und besuchen die Mathe-Leistungskurse bei Herrn Picker und bei Herrn Gardt im 13. Jahrgang. Begleitet wurden wir zum Turnier von Herrn Picker.
Das Matheturnier fand am Freitag, 22.09.2023, im schönen Lichthof des noch schöneren Welfenschlosses der Leibniz Universität Hannover statt. Es haben insgesamt 38 Teams aus ganz Niedersachsen teilgenommen. Der Wettbewerb besteht aus 2 Teilen.
Zuerst fand ein Abschnitt statt, der sich „Sum of us” nennt. Hier haben wir 5 Aufgabenabschnitte bekommen, die sich alle um das Thema „Jede Stimme zählt – aber wie?” drehen. Es kamen also Fragen dran, in denen wir uns mit verschiedenen Wahlmethoden beschäftigt haben, wie z. B. der Borda-Methode oder dem Gerrymandering, was in den USA angewandt wird, um die Bezirke eines Staates in Favorisierung für bestimmte Parteien bestimmt einzuteilen. Eine Frage war, wie viele Möglichkeiten es gibt, wie wir die Bezirke eines Staates aufteilen können, sodass alle Bezirke konvex sind. Die Fragen konnten wir unter uns 5 aufteilen und damit effektiver arbeiten. Daher ist klar: Bei dem Turnier ist Teamwork gefragt! Für diesen Teil hatten wir 90 Minuten Zeit. Außerdem haben wir 2 Wochen vor dem Turnier für diesen Teil Vorbereitungsmaterial bekommen, mit dem wir uns intensiv auseinandergesetzt haben.
Der zweite Abschnitt heißt „Die Staffel”. Dabei haben wir 20 Aufgaben nacheinander lösen müssen, die keinerlei Zusammenhang miteinander hatten. Es sind also Fragen aus verschiedensten Bereichen der Mathematik drangekommen. Wir mussten zu fünft eine Aufgabe erst lösen oder aufgeben, bevor wir die nächste Aufgabe beginnen konnten. Eine Aufgabe war, dass die Wurzel aus a addiert mit der Wurzel aus b die Wurzel aus 2023 ergeben soll. Dann sollten wir bestimmen, wie viele Zahlenpaare a und b diese Bedingung erfüllen. An dieser Stelle lässt sich erwähnen, dass wir 60 Minuten Zeit hatten und 20 Aufgaben lösen sollten.
Nach Ende der beiden Teile durften wir bei einem Vortrag über Quantencomputer aus einzelnen Ionen von Prof. Christian Ospelkaus zuhören. Der Vortrag war überaus interessant und hat nochmal das Thema des Mathematikturniers in einen praktischen Zusammenhang gestellt. Anschließend hat die Siegerehrung stattgefunden. Wir haben einen stolzen 24. Platz gemacht und sind damit mit unserer Leistung ziemlich zufrieden.
Während des Wettbewerbs und der Wartezeiten wurden wir mit belegten Brötchen, Keksen, Wasser und reichlich Kaffee über den Tag versorgt. Die Organisatoren waren sehr enthusiastisch mit dabei und schienen sehr viel Spaß an ihren Aufgaben der Austragung und Moderation zu haben.
Wir haben im Rahmen des Mathematikturniers also viel gelernt und erlebt. Die Aufgaben des Wettbewerbs unterscheiden sich gänzlich von denen, die man im Mathematikunterricht behandelt. Wir haben gelernt, was verschiedene Wahlmethoden sind, wie die mathematischen Hintergründe dazu aussehen, wie man gezielt gerrymandert und wie man Gerrymandering erkennt. Wir haben gelernt, dass wir als Team gezielt und strategisch zusammenarbeiten müssen – und dass man in der Mathematik mehr gemeinsam erreicht als alleine.