„Wie kann man nur so eine tote Sprache lernen? Die spricht doch sowieso keiner mehr. Wie langweilig!“ So oder so ähnlich wird jemand mitleidig befragt, der sich entschieden hat, an seiner Schule Latein zu lernen. Dann vergeht eine ganze Schulzeit und zufällig treffen Lateinlehrerin oder -lehrer auf der Straße ihre ehemaligen Schützlinge wieder. Wie oft heißt es dann „Damals war es ja einfach nur viel Arbeit und manches habe ich auch nicht verstanden, aber im Nachhinein war es trotzdem die richtige Wahl. Im Beruf kann ich vieles davon gebrauchen und beim Urlaub in Italien erst…“

Natürlich ist das nur ein kleiner Ausschnitt der vielen Meinungen über das Fach Latein. Aber zu den Tatsachen:

Latein ist eine alte Sprache, die heute nur noch selten gesprochen wir. Es war aber die Sprache eines der ersten Weltreiche, das dazu noch mitten in Europa lag. Deshalb gibt es kaum eine europäische Sprache, die nicht vom Lateinischen beeinflusst wurde. Das merkt man besonders bei den romanischen Sprachen wie Italienisch, Französisch und vielen anderen. Aber auch Englisch beruht zur Hälfte seiner Vokabeln auf dem Lateinischen. Also gibt es ein ganz starkes Fortleben dieser alten Sprache in vielen modernen Sprachen. Nicht zu vergessen natürlich auch die vielen Fremdworte mit lateinischen Wurzeln.

Andererseits ist Latein in der Schule keine so ganz richtige Sprache, denn es wird im Unterricht nicht gesprochen und wir übersetzen auch kaum vom Deutschen ins Lateinische. Dafür erfahren wir im Unterricht ganz viel über das Leben der alten Römer, ihre Kultur, ihre Religion, ihre Bauten und ihre Kämpfe. Wer wollte nicht schon immer mehr über Gladiatoren im Circus Maximus in Rom wissen.

Römisches Gehöft

Kolosseum

Aquaedukt

Limesturm

Brücke

Atriumhaus

Wir lernen aber auch Ordnung in die Sprache und dabei auch in unsere eigene Sprache zu bringen, egal welche Muttersprache es ist.
Gerade auch für den Deutschunterricht lernen wir vieles kennen, was wir gut weiter gebrauchen können. Dabei ist Latein sehr logisch und – wie gut – es gibt keine Probleme bei der Aussprache, denn es wird genauso gesprochen, wie es geschrieben wird.

Leider gibt es nicht so viel Anschauungsmaterial wie in anderen Fächern, aber deshalb fahren wir im vierten Lateinjahr zu einer Exkursion nach Trier, um uns anzusehen, wie die Römer schon vor 2000 Jahren im Südwesten Deutschlands gelebt haben. Ein Jahr vor dem Abitur bieten wir oft auch eine Studienfahrt nach Rom an, auf der wir dann tief in römisches Leben eintauchen und sogar die Ruinen des vom Vesuv verschütteten Pompei ansehen können.

Was braucht man, um Latein zu lernen? Vor allem eine gewisse Portion Fleiß, die am besten auf jeden Schultag verteilt ist, damit man nicht versucht, an einem Tag alles auf einmal zu lernen. Ein wenig detektivischer Spürsinn für Grammatik und Interesse für die vergangenen Leistungen der Römer und ihr Fortwirken können auch nicht schaden. Das alles zusammen machen dann schon fast eine römische discipula oder einen discipulus aus.

Zusätzlich zum Beginn in der 6. Klasse kann Latein bei genügend Interesse auch in der 8. Klasse noch als dritte Fremdsprache im Wahlpflichtbereich angewählt werden. Dann kann man zum idealen Europäer werden, denn man lernt neben Englisch und einer weiteren modernen Fremdsprache auch noch die Mutter fast aller europäischen Sprachen kennen.
Wer dann auch noch wissen will, warum eine bekannte Creme in blauer Dose Nivea und ein oft auf den Straßen rollendes Auto Audi heißt, ist bei uns in Latein genau richtig.

Die KollegInnen der Fachgruppe Latein der RICARDA, das sind:

Herr Roeder (ROE)
→ (Fachobmann)

• Herr Hassink (HAS)
• Frau Heinrich (HNR)
• Frau Krokauer (KRO)
• Frau Dr. Kursawe (KUR)

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