Berufsorientierung

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„Berufsorientierung ist ein lebenslanger Prozess der Annäherung und Abstimmung zwischen Interessen, Wünschen, Wissen und Können des Individuums auf der einen und Möglichkeiten, Bedarfen und Anforderungen der Arbeits- und Berufswelt auf der anderen Seite. […] Berufsorientierung ist somit ein Lernprozess, der sowohl in formellen, organisierten Lernumgebungen als auch informell im alltäglichen Lebensumfeld stattfindet.“ ¹

Die RICARDA will diesen Anspruch an eine angemessene gymnasiale Berufs- und Studienorientierung umsetzen und dazu beitragen, dass diese Aufgabe nachhaltig im Schulalltag verankert wird. Studien- und Berufsorientierung beabsichtigt dabei die Bewusstmachung von Fähigkeiten und die Anregung von Denkprozessen. Dabei ist die Schule der „Ort der Reflexion“ für die Vermittlung von Kompetenzen für eine selbstbestimmte Berufs- und Studienwahl.

Wir verstehen Studien- und Berufsorientierung als einen Prozess der Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und der (Berufs-)Welt. Berufswahlentscheidungen sind eng verbunden mit der Entwicklung einer Vorstellung vom künftigen eigenen Leben. Das heißt, dass Schüler*innen im Rahmen der Angebote aktiviert werden sollen, eine selbst gestaltete Suchbewegung zu initiieren.

Angesichts der gewachsenen Anforderungen an die Begleitung entsteht ein Bedarf an umfassender pädagogischer Unterstützung. Um gerade die Welt jenseits von Schule stärker in die Unterstützung der Schüler*innen einfließen zu lassen, ist die Arbeit in multiprofessionellen Teams auch an Gymnasien wesentlich. Aus diesem Grund bezieht das Konzept die Angebote der schulischen Ausbildungslotsin, die Beratungsangebote durch die Bundesagentur für Arbeit und andere Bildungsträger mit ein.

Angesichts der hohen Bedeutung von Brüchen für den beruflichen Werdegang ist es zudem wichtig, auch den Umgang mit dem Scheitern in den einzelnen Modulen zu thematisieren. Die Studien- und Berufsorientierung an der Ricarda soll Denkanstöße geben und ein breites Angebot von Informations- und Praxiselementen bereithalten, das die Interessen, die Bedürfnisse und den Entwicklungsstand der Schüler*innen berücksichtigt. Alle Fächer leisten über die hier dargestellten Maßnahmen hinaus wichtige Beiträge zur Studien- und Berufsorientierung.

In den ersten Jahren am Gymnasium sollen die Schüler*innen behutsam und adressatengerecht mit der Berufs- und Arbeitswelt vertraut gemacht werden, bevor die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und die Berufsfindung ab Klasse 8 verstärkt ins Bewusstsein gerückt wird. Hier beginnt auch die Dokumentation des gesamten Prozesses. Die Schüler*innen legen in einer Mappe prozessbegleitend ein Portfolio an, in dem sämtliche Dokumente zur Studien- und Berufsorientierung enthalten sind. Dies ist eine wichtige Grundlage für spätere Bewerbungen und Beratungsgespräche.

Wir sehen unsere Aufgabe als Schule nicht nur darin, einen Schulabschluss zu vergeben, sondern auch aufzuzeigen, wozu er dient. Eine frühzeitige Heranführung an das Thema ist eine Unterstützung im Bereich der Motivation. Mit einem Ziel vor Augen sind besondere Anstrengungen bis zur Abiturprüfung besser zu bewältigen. Die Schüler*innen sollen im gesamten Prozess der Studien- und Berufsorientierung Planungskompetenz entwickeln, die eigene Berufsbiographie reflektiert zu gestalten und eine Vorstellung von den Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Lebens zu entwickeln.

¹ Bert Butz 2008 in: Famula, Gerd-E u.a. (Hrsg.): Berufsorientierung als Prozess – Persönlichkeit fördern, Schule Entwickeln, Übergang sichern. 

Übersicht der Maßnahmen zur Studien- und Berufsorientierung an der RICARDA

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